Samstag, den 30.06.2012

 

Pleiten, Pech und Pannen gehen weiter. Das Krankenbett funktioniert nicht, der Rollstuhl kann nicht geliefert werden von diesem  Sanitätshaus. Und was anderes auch nicht.

 

Konny noch mal "abgeschossen".

Den Hospitz-Pfelger zurück beordern, Gegenmittel spritzen, alles wieder auf Anfang.

Dafür sind die Schmerzen jetzt mal minimiert und Konny kann in den Garten. Fünf Stunden lang zusammen mit der Familie das schöne Wetter genießen.

 

Franz

 

 

Freitag, den 29.06.2012 13:35 Uhr

 

Konny ist wieder zuhause.

 

Franz

 

 

Donnerstag, den 28.06.2012 18:00 Uhr

 

Konny kommt morgen heim.

 

Franz

 

 

Dienstag, den 26.06.2012

 

Konny soll wieder in die Pneumologie verlegt werden.

Die Schmerzen im Arm bleiben immer noch sehr stark.

 

Franz

 

 

Montag, den 25.06.2012

 

Heute ging es wieder etwas aufwärts. Konny konnte kurzzeitig auf eigenen Beinen stehen.  Die Schmerzen haben wir jetzt besser im Griff. Der Schlaf kommt auch und der Hunger.

 

Franz

Donnerstag, den 21.06.2012

 

Die Operation zeigt Wirkung. Die Schmerzen in den Beinen sind weg. Im Rücken allerdings noch starke Wundschmerzen. Das heutige High Light „ 10 Sekunden alleine auf der Bettkante sitzen.“ Auf die Seite legen geht noch immer nicht.

 

Franz

 

 

Dienstag, den 19.06.2012

 

Konny ist heute Mittag an der Wirbelsäule operiert worden. Der Eingriff dauerte 3 ½ Stunden. Soweit wir wissen, ist alles nach Plan verlaufen. Sobald Konny soweit ist, darf sie aufstehen. Aufgrund Ihrer gesundheitlichen Besonderheiten will man sie erst langsam von der Beatmung wegholen. Konny ist zeitweise wach und kann mit Zeichen antworten. Sie hat keine Schmerzen, hat sie uns mitgeteilt. 

 

Franz

 

 

Sonntag, den 17.06.2012

 

Die starken Schmerzen im Rücken und in den Beinen kommen vom Bruch des ersten Lendenwirbels. Wohl bedingt durch den Krebs.

 

Es müsste operiert werden, da sonst eine Querschnittslähmung droht.

Morgen kommt ein CT dann wissen wir mehr.

 

Konny bekommt so viel Schmerzmittel wie sie will. Sie kann allerdings nur auf der linken Seite liegen. Dadurch schmerzt zusätzlich das Becken auf dieser Seite.

 

Franz

 

 

Freitag, den 15.06.2012 später

 

Wir sitzen im Garten, bestellen Pizza, machen kleine Pläne. Gegen 20:00 Uhr gehen wir rein. Konny nimmt Ihre Schmerzmittel. 21:00 Uhr die Schmerzen im Rücken und in den Beinen werden unerträglich. Der Notarzt muss kommen. Im RTW nach Homburg. 3 Kliniken und 240 km im Krankenwagen in 2 Tagen.

 

Franz

 

 

Freitag, den 15.06. 2012 mittags

 

Ich hole Konny aus der Klinik Püttlingen ab. Man hat sie neu mit Schmerzmittel eingestellt. Eigentlich wie vor Bad Bergzabern. (never change a running System!)Keine Zuckungen mehr, keine Atemlähmung, sie spricht normal und nicht mehr abgehackt.

Wir bekommen Ihre alten Unterlagen zum mitnehmen. Stopp: „ Das MRT aus Landau fehlt“

Arzt:“ MRT; Landau?? Ach so, dass haben wir nach Landau zurück geschickt, das waren nicht die Bilder Ihrer Frau, da steht ein anderer Name drauf.

 

Franz

 

 

Donnerstag, den 14.06.2012

 

Die Hyperthermie verläuft ohne Probleme. Konny bekommt ein neues Morphin Pflaster.

Abschlussgespräch, man empfiehlt uns einen Termin in die Neurologie zu machen um die Zuckungen und „den Samstag“ abzuklären und in Homburg aufgrund der Tumormarker die Chemo neu bewerten zu lassen.

Es geht heim mit dem Krankentransportwagen wegen dem Sauerstoff. Ich fahre hinterher. Winke Zuhause den Krankenwagen ein, hole den Rollator bis zur Treppe. Sehe über das Milchglasfenster in den Krankenwagen. Konny liegt da mit offenem Mund........ alles auf Anfang. Atemlähmung wie „Samstag“. Im Krankenwagen rufe ich den Hausarzt an. Er tippt auf Morphin Überdosierung. Pflaster abziehen und Arm abwischen. (9std Nachwirkzeit) Notarzt und Rettungswagen sind alarmiert. Der Notarzt gibt ein Gegenmittel zum Morphium. 2 Minuten später ist Konny wieder da.

Keinen Fuß in unser Haus gesetzt. Mit dem RTW nach Püttlingen. 

 

Franz

 

 

Mittwoch, den 13.06.2012

 

Konny und ich sind nun 8 Monate verheiratet. Morgen noch eine Hyperthermie und dann geht es nach Hause. Stress um rechtzeitig Sauerstoff daheim zu haben. 20 Telefonate, gefühlte 200.

Die Schmerzen in Rücken und Beinen nehmen zu.

 

Franz

 

 

Montag , den 11.06.2012

 

Fahrt nach Landau zum MRT des Kopfes. Man ist sich sicher, dass „Der Samstag“ auf eine Metastase im Kopf zurück zuführen ist.

Ergebnis: Keine Metastase, kein Hirnschlag, keine Blutung. Wir nehmen die Bilder mit.

(wenn etwas nicht sein kann, nimm nicht das Einfache, sondern suche woanders!)

 

Franz

 

 

Sonntag, den 10.06.2012 5:15 Uhr

 

Konny ist wach, findet den „grünen Zettel“ auf dem die Historie von „dem Samstag“ steht. Die Schwester hat ihn liegen lassen. Sie kennt jede Abkürzung, jedes Medikament. Kann alles nachvollziehen. Hier brennt die Luft.

 

Franz

 

 

Samstag, den 9.6.2012

 

9:30 Uhr ich bringe Konny zur Hyperthermie. Inzwischen nur noch mit Rollator und Sauerstoff.

Fahre zum Supermarkt bin rechtzeitig 10:30 Uhr zurück um Konny wieder abzuholen.

Öffne die Tür. „Herr Major….. Ihre Frau ist ins Koma gefallen.“

Später sagt mir der Arzt, wenn sie innerhalb einer Stunde zurückkommt bleibt wohl nichts zurück.

Nach 90 Min. bringt man sie in ein neues Zimmer. Ein Transport in eine andere Klinik wäre zu riskant.

Ich informiere alle zuhause und sie kommen alle.

Die Atmung verlangsamt sich O2 Sättigung bei 40 %

16:30 Uhr die Atmung liegt noch bei 2 bis 3 Atemzüge pro Minute. Wir stimmen auf Anraten des Arztes zu, den Sauerstoff wegzunehmen. Mehr als 60 Min. meint er sind es nicht mehr.

17:00 Uhr ich sage zu Jan:“ Ich habe keine Tränen mehr“

17:15 Uhr Konny legt den linken Arm kontrolliert auf den Bauch.

17:18 Uhr Konny bewegt die Augen. Sauerstoff öffnen, Arzt rufen.

17:20 Konny muss zur Toilette, lässt sich durch nichts aufhalten. Gestützt schafft sie es auf eigenen Füßen.

20:00 Uhr Konny schläft, ich gehe zum Auto um mein Handy aufzuladen. Als ich zurückkomme sitzt Konny am Tisch und trinkt Cappuccino aus dem Becher. Sie hat sich die Infusion abgeschraubt, alleine zwischen den Bettgittern raus, alleine auf die Toilette und dann an den Tisch.

 

Franz

 

 

Mittwoch, den 6.6.2012

 

Wir fahren zur Biomed Klinik nach Bad Bergzabern.

Wir sind zu früh dran, gehen in der Stadt gut frühstücken, haben ein kleines bisschen Hoffnung. Hoffnung den Krebs verlangsamen zu können.

10 Uhr in der Klinik, der Rücken und die Beine tun weh, vielleicht von der langen Fahrt.

Anschließend Arztgespräch, man will die Schmerztherapie umstellen von Tabletten auf Pflaster.

(Never change a running system!)

Die Schmerzen in den Beinen und im Rücken nehmen zu. Man gibt 2 Tabletten; 2-mal Infusion, eine Spritze. Die Schmerzen gehen nicht weg, werden stärker. 5 Stunden lang, die stärksten Schmerzen die sie jemals im Leben hatte. Man sagt uns später, es käme wohl von einer Metastase in einem innenliegenden Muskel.

 

Franz

 

 

Samstag den 2. Juni 2012 um 21.17h

 

Angst fressen Seele...............

 

Konnte lange Zeit nicht schreiben. Einfach alles vergessen und weit wegschieben.

"SAM" frisst mich von innen auf. 3 neue Tumore im Unterleib. Ich kann sie tasten und greifen. Ich ekele mich davor. Schmerzen in der Hüfte und Rücken. Keine Kraft zu laufen. Die letzten Tage geht es mir von Stunde zu Stunde schlechter. Weine viel. Habe Angst vor dem Tod. Was kommt danach? Gibt es ein danach?

 

Das letzte Wochenende waren Franz, Mama und ich für 4 Tage im Schwarzwald. Es war wunderschön. Franz konnte tauchen und ich habe Stunden mit Reden mit Mama verbracht. Ich glaube wir haben noch nie so viel geredet und uns eigentlich erst richtig kennengelernt. Die Nähe tat unendlich gut. Ich fühlte mich wohl und behütet. Auch die Schmerzen traten in den Hintergrund. Mir ging es gut. 

 

Ich habe mich entschlossen ab Mittwoch in eine Klinik in Bad Bergzabern zu gehen. Diese Klinik arbeitet mit Hyperthermie. Sie versuchen damit Tumore und Metastasen zu verkleinern. Heilung gäbe es keine aber eine Stabilisation könnten sie evtl. erreichen, so die Aussage der Ärzte dieser Klinik.