Montag, 30.4.2012 um 17.31h

 

Ich frage mich warum jeden Tag irgendetwas Neues zuschlägt. Seit Samstag hat dieser blöde Nierenkatheter nicht mehr gefördert. Heute Morgen dann zur Kontrolle nach Homburg in die Urologie. Diagnose:  Niere wieder gestaut, Röntgenkontrolle mit Kontrastmittel: wahnsinnige Schmerzen, 1 Amp. Dipidolor i.v., Katheter liegt sonstwo nur nicht in der Niere. Das hiess dann Katheterneuanlage. Aber dieses Mal nur mit örtlicher Betäubung. Ich wollte unter keinen Umständen im Krankenhaus bleiben. Katheter liegt und fördert hoffentlich bis zum nächsten routinemässigen Wechsel. 

 

Ich hab immer noch daran zu knabbern, dass jetzt zweimal wöchentlich der Pflegedienst zum Verbandswechsel zu mir kommt. Vor 7 Monaten hab ich das täglich noch selbst bei Patienten gemacht und heute bin ich der Patient.

Bin jetzt immer schneller erschöpft. Treppensteigen fast unmöglich. Auch sonstige Kleinigkeiten, die ich früher mit Links erledigt habe, schaff ich kaum noch. 

 


 

 


Sonntag, 29.4.2012 um 10.5o h

 

Ich bin jetzt seit 10 Tagen wieder zu hause und komme so langsam wieder auf die Beine. Einen Marathon werde ich zwar nicht mehr laufen können, aber mit jedem Tag kann ich mehr.

 

"SAM" hat sich weiter ausgebreitet und versucht mir das Leben so unangenehm wie möglich zu machen. Mit was ich mich noch nicht abefunden habe ist der Nierenkatheter der mir gelegt werden musste, weil eine Lymphmetastase auf den Harnleiter drückt und ich dadurch einen Nierenstau hatte. So hab ich jetzt tagtäglich meine eigene "Pipibox", die ich am Bein befestigt, mit mir herumtrage.

Man gönnt sich ja sonst nichts ;-)

 

Seit dem 20. April erhalte ich Chemotherapie in Tablettenform, die ich bis jetzt eigentlich gut vertrage. Nach anfänglicher Übelkeit und Schlappheit hab ich die Einnahmezeit auf den Abend verlegt. Wenn jetzt die Nebenwirkungen kommen lieg ich meistens schon im Bett und kann sie verschlafen.

 


 


Sonntag, den 22.04.2012

 

 

Wir müssen uns noch einmal bei allen Mitarbeitern, Pflegekräften, und Ärzten an der Homburger Uni Klinik, die uns geholfen haben, für ihre freundliche Fürsorge bedanken. Unserern speziellen Dank geht hierbei an die "Besatzung" der Robert Koch Klinik.

Wenn ich hier oft von der "Con Air" gesprochen habe, so wird dieser Ausdruck der Sache nicht ganz gerecht. Die Fahrer und Krankentransport Begleiter geben sich die größte Mühe ihre "Kundschaft" möglichs schonend zu transportieren. Wer die Wege an der Uniklinik kennt, weiß das dies alleine schon ein Kunststück ist.

Es geht vielmehr darum wie man sich als Patient fühlt, auf einer Trage angeschnallt mit dem Kopf entgegen der Fahrtrichtung liegend gefahren zu werden. Die Fahrer versuchen zwischen unzähligen Schlaglöchern und Fahrbahnbuckeln die Ideal Linie zu finden. Fein, wenn Sie dabei von anderen Autofahren ausgebremst werden. Ich hatte einmal die Ehre mitfahren zu dürfen. Ich kann es sagen, es war ideal zum abnehmen. Also auch an sie unseren Dank.

 

 

 

 

 

Donnertag, den 19.04.2012

 

Konny ist wieder zu Hause.

 

 

Dienstag, den 17.04.12

 

Die „Con Air“ ist da um Konny zur Urologie zu bringen. Als sie aus dem Zimmer soll, kommt gerade die Visite. Man hat Metasthasen im Bauchraum gefunden, bei dem gestern beschriebene Lymphknoten wird es sich wohl um einen sekundären Tumor handeln. Die Tumoren in der Lunge sind auch größer geworden.

Wir treffen uns in der Urologie, Urin abgeben und eine dreiviertel Stunde auf die Voruntersuchung warten. Befunde bestätigen sich. Wenn man die Niere retten will, muss man den Druck mindern. Zwei Möglichkeiten: Eine durch die Blase in die Niere, die andere von außen durch die Haut. Man will zuerst die Erste versuchen und zwar gleich. Soll alles nur 10 bis 15 Minuten dauern. Solche Aussagen kennen wir.

Ab zur Röntgenabteilung: Man versucht es und kommt nicht durch. Alles wieder von vorne, diesmal eine dickere Dränage. Es muss weh tun, ich höre es bis auf den Flur. Nach 35 Min. darf ich rein. Also doch Methode 2.     Aber erst morgen, dazwischengeschoben, irgendwann        Jetzt zum Narkosearzt. Die üblichen Fragen, zurück zur Mottenburg.

Wir warten auf den Pneumologen: Der Obere Lungen- Lappen wird nicht mehr belüftet, der mittlere schwach, der untere ist noch i.O. Man sieht sich alles auf dem Schirm an. Lymphknoten, vergrößerte Niere. Linke Brust könnte auch was sein, aber ist nicht sicher. In der Bauchdecke ein neuer 3 cm in etwa groß. Kann man operieren? Nein, bei diesem Typ macht es keinen Sinn, das schadet eher als es gut wäre. Ab Freitag eine neue Chemo in Tablettenform, jeden Tag eine.

 

 

Montag, den 17.04.12

 

Heute steht für Konny die CT an. Die Ärztin meinte, dass sie nach der Untersuchung wohl nach Hause gehen könnte. Kann das wirklich wahr sein?

Warten auf die „Con Air“ die sie ins Haus 57 fährt. CT vom Hals bis zu den Beinen ---warten--- Immer das ungewisse Gefühl: „ wird man etwas Neues finden“? Der Röntenarzt kommt, er will noch mal einen Satz neue Bilder haben. Alles auf Anfang. Was hat das zu bedeuten?

Warten auf die „Con Air“ zum Rückflug. Ich bin früher da und fahre sie hoch. Wir warten auf das Ergebnis. Die Ärztin kommt. Heute geht es nicht heim. Der Röntgenologe hat einen vergrößerten Lymphknoten festgestellt, der auf die „Leitung“ zwischen Niere und Harnblase drückt. Der Harn staut sich zurück und dadurch ergibt sich eine vergrößerte Niere. Dagegen muss man was tun. Also Morgen in die Urologie. War das alles,---- ist noch mehr?---- Kopfkino----Angst.

 

 

 

Sonntag, 15.4.2012 um 17.04h

 

Bin zwar immer noch im Krankenhaus war aber heute das erste Mal seit vielen Wochen draussen. Franz, Jan und ich waren in die Stadt ein Eis essen und jetzt ist mir schlecht :-).

Ist schon ganz schön anstrengend. Hätte nicht gedacht, dass es mir einmal so schwer fallen würde ein paar Treppenstufen zu gehen.  Meine Beine sind wie aus Holz. Komisches Gefühl.

Gestern hab ich von meiner Cousine Heike ein Päckchen aus Spanien erhalten. Hab mich wahnsinnig gefreut über einen wunderschönen roten Schal und spanische Spezialitäten. Danke Heike. Wenn ich wieder zu Hause bin werden wir all die Köstlichkeiten probieren. 

 

Morgen soll die CT laufen und dann wollen sie entscheiden wie die weitere Behandlung erfolgen soll. Habe Angst vor morgen und würde am liebsten wie ein kleines Kind davonlaufen.

 

 


Donnerstag, 12.04.2012 um 13.00 h

 

Es geht mir wieder einigermaßen gut. Die Antibiose hat gegriffen und die Entzündungparameter sind am fallen. Morgen oder am Montag soll noch ein CT durchgeführt werden und dann wird entschieden wie die Behandlung weiterhin verlaufen soll.

 

Ich möchte mich bei Euch Allen für die lieben Wünsche die Ihr mir in irgendeiner einer Art habt zukommen lassen bedanken. 

 

 


Dienstag 10.09.2012

 

Heute ist es ein halbes Jahr her seit der Diagnose. Sind wir weiter, oder gleich?

Ich weiss es nicht. Ein Paar Ziele haben wir erreicht. Am schönsten in Erinnerung geblieben ist Konnys Geburtstag. Da war wieder Leben in der Hütte.

Das müssen wir wiederholen.

Heute war Röntgen an der Reihe, Ergebnis steht noch aus, genau wie das CT.

 

Ein wenig aufwärts ist es gegangen. 9 Stufen dann 2 Meter Absatz und noch mal 9 Stufen. Zum Glück war oben direkt ein Stuhl. Eine Minute ausruhen...aufstehen.. weiter ins Zimmer.. hinlegen.

Ein zweites Mal haben wir es mal für heute sein lassen.

Franz

 

 

 

Montag 09.04.2012

 

Konny ist noch immer im Krankenhaus, mindestens für 10 Tage insgesamt.

4 Infusionen am Tag, dabei ist die Antibiose alleine schon mal 12 Stunden online…. Von 7 bis 7

In der „Mottenburg“ ist alles laut. Zu viel Besucher an Ostern, das gibt keine wirkliche Ruhe.

Es geht ein bisschen aufwärts. Heute war sie 3 Stunden an einem wach.

Einmal hat sie mich angesehen und gesagt: „Ich will heim…“ und dann hat sie geweint.

 

 

 

Donnerstag 5. April 2012

 

Heute war ich mit Konny zur Blutabnahme beim Hausarzt. Er hatte versucht uns telefonisch zu erreichen, da die letzten Blutwerte zu schlecht waren.

HB bei 7,8 und die Entzündungswerte bei 250.

Die Entscheidung: Gleich mit dem Krankenwagen 60 km in die Uni Klinik Homburg.

Das übliche Prozedere, Aufnahme, Blutentnahme die zweite für Heute. Wieder mal Zimmer 1.23, diesmal aber Fensterplatz.

Untersuchungen, Medikation abstimmen (wohl zum hundertsten Mal) etc.

 

Der mobile Röntgenapparat wird reingefahren, alles zu eng dafür müssen 3 Betten verschoben werden. Lunge röntgen am Bett. Alle sind nett und geben sich richtig Mühe. Der Arzt kommt, die Werte haben sich bestätigt. Also Antibiose zumindest über die Ostern, …. Ok und dann noch Blut wegen dem HB Wert.

 

2 Infusionen werden angelegt; Nadel liegt sofort richtig und die Suppe läuft. Hut ab.

 

Dann kommen die Blutkonserven, alleine die Beutel zu sehen tut weh. Ich kann in den Augen lesen…..:“Ich bekomme fremdes Blut….“ Die Anlage die eben noch sau gut lief ist zu. Spülen nützt nichts. Von der Spülung bleibt nur eine Beule im Arm.

 

Die Ärztin informiert sich… zur Not kann man den Port nutzen.

Also alles auf Anfang, alles Clean…. Ich denke für mich, wenn sie das hinbekommt, gibt es eine 1 Plus von mir. Saubere Arbeit Es tropft, zwar zäh aber geht. Die Ärztin macht die Tür zu…. Nix geht mehr. Wir schauen uns an. Wir wussten es, auch ohne Worte. Ich laufe hinterher.

Also wieder in den rechten Arm stechen für heute zum 6ten Mal.

Das klappt jetzt.

Konny muss zum PET und Jessica ist bei ihr. Dort fühl ich mich immer wie im Geisterhaus. 10.000 Leute sind in der Uniklinik, nur hier ist keiner.

20:16 Uhr ich bin Zuhause.

20:18 Uhr Konny ruft an: „Der Arzt war noch bei mir. Ich habe eine Lungenentzündung“